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Klimafreundlich an Weihnachten – 10 Tipps

von Barbara Röss

*Dieser Artikel spiegelt nicht die Meinung des  Ernährungsrat Unna in seiner Gänze wieder. Es ist die Meinung der Autorin.* 

Mit dem Artikel  „Klimafreundlich an Weihnachten – 10 Tipps“ möchte ich dazu beitragen einen Denkanstoß zugeben. Niemand MUSS alle Punkte umsetzen, jede Leser*in entscheidet selbst. Dennoch ist es mir wichtig, die Eckdaten publik zu machen und zur Diskussion zu stellen. 

Sämtliche Daten basieren auf der Forschung des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg.

 

Selbst wenn Sie nur einige der Tipps umsetzen, haben auch Sie schon einen Beitrag geleistet.

Vielleicht gelingt es ja auch nicht bei allen Weihnachtsmenüs (um den Weihnachtsfrieden nicht zu gefährdend 😉 ), aber bei einigen. Denn jeder Beitrag zählt und sei der noch so klein! Danke!

10 Tipps für ein klimafreundliches Weihnachtsfest

1. Frisches, saisonales Gemüse

Der Grün – oder Rosenkohl hat auch an Weihnachten Saison. Bitte verzichten Sie so gut es geht auf gekauftes, tiefgefrorenes Gemüse. Die Klimabilanz von Tiefkühlware ist immer deutlich schlechter als die des frischen Pendants. Beispiel: Frischer Rosenkohl hat einen CO2-Fußabdruck von 0,3 kg/CO2 – tiefgefroren ist er doppelt so groß.

2. Kaufen Sie mehr Bio-Produkte

Ihre Gesundheit, aber vor allem die Umwelt wird es Ihnen danken. Jedes biologisch produzierte Lebensmittel ist ein positiver Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität und Gesundheit unserer Böden (weniger Kunstdünger & Pestizide!).

Leider ist dieser Punkt mit einem kleinen „ABER“ bestückt…so sind z.B. die CO2-Fußabdrücke von Biofleisch, oder Bio-Milchprodukten tatsächlich schlechter als die der konventionellen Alternativen.

Warum? Weil die Tiere meist weniger schnell wachsen müssen und dadurch länger leben dürfen – ergo in ihrem Leben – ironischerweise –  mehr Umweltbelastungen (z.B. durch Gülle oder Methangas) erzeugen. Außerdem haben sie im Allgemeinen mehr Platz – was sich durch die höhere Flächenbelegung  ebenfalls „negativ“ auf die Umweltbilanz auswirkt – während es für die Tiere & die Umwelt selbst natürlich positiver ist.

3. Kartoffeln statt Reis

Der Klimaschutz-Champion unter den Beilagen ist die Kartoffel! Anders als Reis kann die Kartoffel lokal angebaut werden und verbraucht deutlich weniger Wasser. Die Kartoffel ist also völlig zu Recht unser Lieblingsgemüse 😉 … und soooo vielfältig. Schreibt gerne in die Kommentare, wie ihr eure Kartoffeln am liebsten esst. 

4. Walnüsse statt Avocados

Walnüsse wachsen auch in Deutschland und Europa – wenngleich die nicht ganz einfach zu bekommen sind 😉 Aber gut – wenigstens kommen Sie in großen Containern per Schiff, da sie gut lagerbar sind. Wer Platz genug hat größere Mengen zu lagern, der kann sich deutsche Walnüsse z.B. direkt beim Hof Windkind oder andere Bauernhöfe bestellen, die ihre Nuss-Ernte direkt vertreiben. Außerdem sind Walnüsse sehr gesund! Genau genommen sogar noch gesünder als Avocados, auf die man aufgrund der Tatsache, dass sie deutlich weitere Strecken zu uns zurücklegen aus Klimaschutz-Gründen weitestgehend verzichten sollte. Definitiv Finger weg – wenn es sich auch noch um Flugware handelt.

5. Weniger (oder besser gar kein) Fleisch

In der Produktion von Fleisch gehen immer Ressourcen verloren, während die Umweltbelastung (durch Gülle und Methangas) steigt. Wer wirklich aktiv etwas für das Klima tun möchte, sollte Tiere an Weihnachten vom Teller lassen. Wer aber gar nicht auf Fleisch verzichten kann oder möchte, sollte 1. so lokal wie möglich kaufen und 2. vor allem auf Rindfleisch verzichten. 

6. Butter ersetzen

Butter hat eine schlechte Klimabilanz. Sie lässt sich heutzutage aber gut durch Pflanzenöle, oder vegane Butter ersetzen. Im Vergleich: 1 kg Bio-Butter schlägt mit 11,5kg/ CO2 ins Gewicht*. Das vegane Pendant (z.B. von Violife) kommt laut Hersteller auf 0,5kg/ CO2!

7. Goldhirse statt Quinoa

Auch wenn Quinoa und Amaranth super gesund daher kommen, so ist doch der Anreiseweg dieser köstlichen Beilagen doch ziemlich lang. Eine bessere Alternative wäre z.B. die Goldhirse, die im biologischen Anbau in Deutschland und Österreich langsam wieder Fuß fasst. So kommt z.B. die Demeter Goldhirse der Spielberger Mühle, der Bohlsener Mühle oder von Davert aus Deutschland*. Bei Alnatura ist die Goldhirse beispielsweise aus Österreich angeboten. Zu finden sind die Bio-Hirse-Produkte im Bioladen deines Vertrauens. Ein Blick auf das Herkunftsland ist immer eine gute Idee. 

8. Weniger verschwenden

Jedes Jahr werden Millionen Tonnen Essen vernichtet. Sie wandern einfach in den Müll.

Wer Essen wegschmeißt, tut das Gegenteil von Klima schützen. Nur wer weiterverarbeitet und so wenig wie möglich Müll erzeugt, hat einen echten Beitrag geleistet. Schon mal über kompostieren nachgedacht? Mit einem Bokashi Eimer kann man das sogar ohne (!) Garten und Gestank in seiner Küche machen!

9. Besser planen

Eigentlich gehört dieser Punkt mit zu Punkt 8, aber die Planung ist es wert einmal separat angesprochen zu werden. Nur wer gut plant, dem verschimmelt das Essen nicht im Schrank. Jetzt mal ganz ehrlich – nichts ist ärgerlicher als ein halbes verschimmeltes Brot wegzuschmeißen.

10. Mehr selber kochen & backen

(Fast) Jedes Produkt, das wir in einem Laden kaufen hat lange Transportwege hinter sich – wer allerdings Weihnachtsgeschenke selber macht – oder z.B. Zeit und gemeinsame Erlebnisse verschenkt, kann schon viel für das Klima tun. Selber backen und kochen macht Spaß, verbindet und schützt das Klima. Außerdem haben Sie so viel mehr Kontrolle über die Inhaltsstoffe – was für die Gesundheit ebenfalls ein dickes großes Plus ist.

 

Fazit: Klimafreundlich an Weihnachten 

Egal ob Sie alle 10 oder nur einen oder zwei dieser Tipps umsetzen. Jeder kann – und sollte etwas … noch besser sein Bestes tun, denn wir haben nur diesen einen Planeten und diese eine Gesundheit. Für beides sind die oben genannten Tipps fantastisch.

* Dies ist keine bezahlte Werbung – lediglich ein Hinweis welche Goldhirse aus Deutschland kommt. 

 

Klimaschutz an weihnachten

PS: Wieso immer wieder vegan?

Um das Ergebnis der Studie der Oxford Universität aus dem Jahr 2018 zu zitieren:

Eine vegane Ernährung ist die “beste Einzelmaßnahme”, um die Umweltbelastung auf der Erde zu reduzieren.

Die Forscher der University of Oxford fanden heraus, dass der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte den CO2-Fußabdruck einer Person um bis zu 73% reduzieren kann.

Quellen: